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Caio Spiegelreflex - hallo Kleine

Herausgegeben von in Fotografischer Stil ·
Tags: FotografischerStil
Wechsel von DSLR zur Systemkamera vollzogen

Seit Anfang des Jahres entstand bei mir immer mehr der Wunsch die Ausstattung zu verkleinern und eingehend damit flexibler arbeiten zu können.
Es war keine leichte Entscheidung sich von der geliebten Spiegelreflex zu verabschieden. Es ist ein vollkommen anderes Kamerasystem und schon ein Sprung ins kalte Wasser.

Was hat mich im Detail hierzu bewegt?

Das System hat auf dem Papier - technisch gesehen - einige Nachteile. Jedoch ist die Kamera dermassen klein und unauffällig, so dass wirklich tolle "Schnappschüsse" erzielt werden können. Diese Momente hätten mit einer sperrigen DSLR gar nicht eingefangen werden können.
In der Kürze der Zeit habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass man mit dieser Kamera nicht als "richtiger" Fotograf wahrgenommen wird. Was jedoch den Vorteil von unverfänglichen Bildern hat.
Und genau dies ist der Kern, welchen ich mir als Ziel gesteckt habe.
Natürlich habe ich noch mit der Umstellung zu kämpfen. Bis jedes Detail erforscht und sich in der Praxis bewährt hat wird schon noch einige Zeit vergehen.
Zudem habe ich auch noch nicht die Objektivauswahl, wie ich sie bei meiner Canon hatte. Die wichtigsten Objektive für die Portraitfotografie sind jedoch schon gekauft.
Aber gerade diese Einschränkung zwingt es mich kreativer zu agieren, was aufgrund der geringeren Ausstattung nun auch möglich ist.

1. Test: Zumbaparty in Mitterteich
Verdammt dunkel ist es im ersten Augenblick auf der Veranstaltung. Wie wird sich die Kleine schlagen? Also mal das Edelzoom mit durchgängiger Lichtstärke f2,8 drauf. Aus Erfahrung, weiß ich, dass ich mit sehr kurzen Verschlusszeiten arbeiten sollte.
Auf Blitzlicht will ich verzichten, da er die vorhandene Lichtstimmung zerstören würde.
Das wird mir nur mit dem Heraufsetzen der ISO gelingen.
Gesagt, getan und WOW :)
Tatsächlich gelingt es ihr in der Discoatmosphäre die zumbatanzende Menge in gestochen scharfen Bildern festzuhalten.
Das ISO-Rauschen hält sich in angenehmen Grenzen und ist nicht störend.


     f2,8  t1/200 [s]  ISO1600

2. Test: Päarchenshoot an einem diesigen Tag mit Umgebunslicht
Es war ein typisch nebelig grauer Winter - äh- Herbsttag. Nach der Trennung von den DSLR bleibt nur die Kleine zur Auswahl. Da musst Du nun eben durch war meine Devise.
Ich war schon, wie auf der Zumbaparty, vom elektronische Sucher, angenehm überrascht. Wie üblich im manuellen Modus alles eingestellt. Krurioserweise komme ich auch hier auf Anhieb mit ihr angenehm gut zu recht.
Das Päarchen ist von den Bildern sehr begeistert und findet die Bilder sehr authentisch.
Und das Wichtigste: Meine Ehefrau bestätigt mich zum ersten Mal ebenfalls die richtige Entscheidung getroffen zu haben.



3. Test: Portraitshoot im Schwimmbad mit Wassser und Dampf
Wie es sich gehört erfolgt nun der Test bei hoher Luftfeuchtigkeit und Spritzwasser. Also mit dem Modell rein in das feuchtwarme Bad. Verdammt - es geht nicht. Die Luftfeuchtigkeit ist hier zu hoch, dass das Objektiv sofort beschlägt und erst einmal nichts geht. Nachdem wir die Genehmigung zum Lüften erhalten, probieren wir es erneut. Perfekt es klappt, obwohl es noch immer verdammt feucht und heiß - was auch am hübschen Modell lag - ist. Da muss sich jetzt durch und es geht.

In der Dusche arbeiten wir nun mit einer Art Ringblitz für ein besonderes surreales Licht. Normale Objektive haben zum Umschalten zwischen Autofokkus und manueller Fokkusierung einen pfrimmeligen  Schalter. Das Objektiv meiner Kleinen kann mittels eines verschiebbaren Rings umgeschaltet werden. Dies ist in der Fotopraxis eine enorme Erleichterung, erweist sich jedoch hier als großes Ärgernis. Zu leicht verstellt man hier den Ring und somit den AF ab. Kann nun meine Konzentration nicht vollkommen dem Modell, sondern auch der Kamera widmen. Diese Kombination Blitz und Objektiv lassen sich praktisch schwierig handeln. Ärgerlich, aber das gehört zum Lernprozess dazu und wir brachten trotzdem eine gute Bilderausbeute mit nach Hause.



4. Test: Portraitshoot im Studio (und Studioblitzen)
Wie verhält sich der Sucher mit manuellen Einstellungen im Studio. Erster Trockenversuch mit meinen Standardeinstellungen des Suchers sehr ernüchternd. Verdammt ich seh nichts. Also Studium des Handbuches. Unter dieser Anleitung gelingt die Umstellung der Kamera.
Hauptproblem: Kann ich mir diesen Menüpunkt in der Kamera auch merken. Ich hoffe es ;)
Wie immer erfolgt der Sprung ins kalte Wasser. Studioblitze eingestellt. Funk auf die Kamera. Ausgelöst und es klappt. Ich ziehe es durch und es gelingt.

5. Test: Familienbilder auf dem Weihnachtsmarkt in Wildenreuth
Nach Dunkelheit und Feuchtigkeit erfolgt nun der Test in der Kälte -  es könnte für den Test ruhig kälter sein, aber für das Wetter bin ich ja nicht zuständig.
Mit meinem Modell Leo wollen wir einfach ein paar natürliche Bilder ohne Ausrüstung oder späterem Photoshop machen. Die Bilder einfach so übernehmen wie sie aus der Kamera kommen. Alles im natürlichen Reportagestil. Keine fotografische Perfektion, sondern "fehlerhaft" natürlicher.
Beim Fotografieren freue ich mich noch immer über die kleine Größe und Handlichkeit der Kamera. Einzig störend ist der nicht mal so große Fotorucksack, weil ständig jemand dagegen rennt. War er für die DSLR zu klein, kann er für meine Kleine ruhig kleiner sein.



FAZIT
Die Kleine schlägt sich in allen Bereichen bislang wacker. Natürlich war an der DSLR vieles gewohnter und dies erfordert eine Umstellung.
Sie muss auch noch nach und nach weiter ausgestattet werden, z.B. ist ihr Stromhunger ggü. DSLR schon gigantisch.
Und der für mich persönlich wichtigste Vorteil ist, dass sie mich nicht einschränkt. Sie ist verdammt schnell, handlich, beweglich und unauffällig. Dies führt zu entspannten und interessanten Bildern.
Ich habe sie in mein Fotografenherz geschlossen und bin bislang glücklich die  für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben.


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